Jörg Rokitte verlängert

Seine wichtigste Personalie hat der VSV Wenden noch vor Weihnachten in trockene Tücher gebracht: Jörg Rokitte verlängert über die Saison 2016/17 hinaus.

 

Er geht somit in seine zweite Saison in Wenden – lässt man seine Verbandsligazeit von 1996 bis 2002 mal weg. Diesmal musste er, wie er es nannte, „einen kleinen Umbruch“ vollziehen. Der ist gelungen. „Diese ersten Monate haben Bock auf mehr gemacht,“ fasste er die bisherigen 17 Spieltage in der Fußball-Bezirksliga kurz und knapp zusammen.

Platz fünf belegt der VSV Wenden aktuell. „Die Mannschaft ist gut in Tritt gekommen,“ bilanzierte Jörg Rokitte, stellt aber auch klar: „Wir sind uns einig, dass noch mehr geht.“ So hat sich die Truppe einige Male für prima Leistungen nicht belohnt, Hauptgrund war eine schlechte Chancenverwertung.

Hier sieht Jörg Rokitte auch den Unterschied zu den vorplatzierten Bezirksligisten. „Das eine oder andere Spiel, in dem wir unentschieden gespielt haben, hätte Ottfingen und Meinerzhagen gewonnen. Sie sind in de Chancenverwertung effektiver.“ Als ein Beispiel zog der Trainer die Partie gegen Rot-Weiß Lüdenscheid heran. „Wir spielen da 2:2, Meinerzhagen gewinnt gegen sie deutlich.“ Wohl wahr: Mit 8:0 ging das märkische Duell an den RSV.

Hoffnung, dass das Haupt-Manko, die unbefriedigende Chancennutzung, abgestellt wird, macht die Verpflichtung von Moritz Schweitzer. Der ehemalige Rothemühler Torjäger wird nach der Winterpause eingreifen. Dass er den VSV im Alleingang hoch schießt, kann man nicht verlangen. Aber er kommt Jörg Rokitte in mehrerer Hinsicht sehr gelegen: „Nicht nur, weil er Qualität hat, sondern auch, weil wir mit ihm auf der einen oder anderen Position effektiver sind,“ verdeutlicht Jörg Rokitte.

Heißt: Spieler, die in der Spitze ran mussten, dies aber nicht gewohnt waren, können nun wieder in ihren vertrauten Positionen eingesetzt werden. Rokitte: „Wir haben vorn improvisiert, und das auch gut gemacht. Da hat sich die Flexibilität des Kaders gezeigt.“ Der Kader bleibt aller Voraussicht nach in der nächsten Spielzeit zusammen.

Was ist noch möglich in dieser Saison? Mit einem Satz ist die Frage nicht zu beantworten. Zehn Punkte Rückstand auf die Spitze sind nunmal Fakt. „Man kann die Augen vor diesen zehn Punkten nicht verschließen,“ weiß Jörg Rokitte, „aber man kann natürlich auch nicht sagen: Das war’s.“ An den Spitzenplätzen kratzen wolle man doch schon noch.

Dass die Wendener gegen Spitzenteams, die für Achim Hoffmann über „Landesliga-Mannschaften“ verfügen, mithalten können, zeigten sie am 12. Spieltag. Ihr 2:1-Sieg in Meinerzhagen war ein deutliches Signal und ein Mutmacher. Doch tabellarisch in den ganz elitären Kreis vorzustoßen, ist dem VSV bisher nicht gelungen. Rokitte: „Es gab immer wieder gute Spiele, die wir am Ende nicht gewonnen haben.“

Auch die jüngste 1:2-Niederlage am Sonntag in Ottfingen war aus VSV-Sicht nicht nötig. „Das war ein Unentschieden-Spiel“, meinte Achim Hoffmann am Dienstag. Bei ihm ist das Derby nicht nur wegen des Ergebnisses eher negativ haften geblieben, sondern auch wegen der Zuschauerzahl von 326. Wenig für ein solches Spiel. Dass dies mit der mangelnden Verwurzelung der Akteure zu den Ortschaften zusammenhängt, glaubt er nicht. „Ich kann nicht für Ottfingen sprechen,“ so Achim Hoffmann, „aber bei uns waren von 13 eingesetzten Spielern sechs eigene, plus Julian Eckert, der in sein zwölftes VSV-Jahr geht. Auf der Bank saßen noch zwei eigene Leute.“

Eher hält Hoffmann den Termin im Dezember für – gelinde gesagt – unglücklich: „Die Ansetzung ist katastrophal, und dass da noch so ein Derby gespielt wird.“ Weihnachtsmärkte, Konzerte, zeitgleiche Bundesliga-Spiele von Schalke 04 und Mönchengladbach – angesichts der vielen widrigen Faktoren sei diese Zuschauerzahl „erklärbar“, fuhr Achim Hoffmann fort. Er ist sich sicher: „Wäre das Spiel im Mai gewesen, wäre die dreifache Zuschauerzahl da gewesen.“

Bericht: WP