Wieder zu viele Fehler

Für den Landesliga-Aufsteiger VSV Wenden hätte die noch junge Saison kaum schlechter starten können. Fünf Niederlagen in fünf Spielen lautet die bittere Bilanz. Als Tabellenletzter und mit einer Tordifferenz von 5:17 hätte das Team um Coach Jörg Rokitte gegen RW Erlinghausen dringend Punkte gebraucht. Am Ende stand allerdings eine deftige 0:6-Pleite zur Buche.

Und das obwohl die Partie bis zur Pause noch relativ ausgeglichen schien. Zwar gehörte Erlinghausen ein Großteil der Spielanteile, dennoch konnte der Gastgeber immer wieder Nadelstiche nach vorne setzen. Die wohl beste Chance in der 1. Halbzeit für die Hausherren hatte Christian Runkel. Nach einem sehenswerten Solo, bei dem er von außerhalb des Strafraums startete und gleich mehrere Spieler düpierte, prallte sein anschließender Schuss jedoch nur ans Aluminium. Die Latte verhinderte den Wendener Führungstreffer.
Wenige Minuten später nutzten die Gäste dann ihre Feldüberlegenheit zum 1:0. Am Ende einer starken Kombination war es Frederik Schlüter (29.), der sich auf engem Raum durchsetzte und den Ball aus kurzer Distanz platziert am Wendener Keeper Jannik von der Heiden vorbei schob. „In solchen Situationen müssen wir einfach konsequenter verteidigen und den Gegner nicht zum Abschluss kommen lassen“, ärgerte sich VSV-Coach Rokitte.

Nach der Pause ging das Spiel nahezu unverändert weiter. Rokitte: „Wir hatten auch in der 2. Hälfte Torchancen, aber haben das Spiel aufgrund von Stellungsfehlern und individuellen Patzern komplett aus der Hand gegeben. Die Gegentore sind für mich völlig unverständlich.“
Beim 2:0 für die Gäste durch Frederik Schlüter (58.) blieben gleich mehrere Spieler des VSV Wenden stehen, hoben ihre Hände und warteten auf den nicht ertönenden Pfiff des Schiedsrichters, nachdem einige ein Foul gesehen hatten.

Das 3:0 für RW Erlinghausen fiel dagegen unglücklich nach einem abgefälschten Ball, den Pascal Raulf (72.) nur noch im Tor unterbringen musste. Die drei letzten Gegentore resultierten allesamt aus individuellen Fehlern. „Wenn man die Mannschaft unter der Woche im Training sieht, denkt man nicht, dass es dieselbe Truppe ist, die am Wochenende 0:6 unterliegt. In vielen Situationen war ich überrascht, dass wir so schlecht agieren und reagieren. Gerade in dieser Deutlichkeit hat dieses Ergebnis keiner erwartet.“
Der VSV Wenden rangiert nun mit 23 Gegentoren und keinem Zähler weiterhin auf dem letzten Tabellenplatz. Nicht nur die 150 Zuschauer am heimischen Sportplatz, die dem ersten Saisonsieg entgegen gefiebert haben, müssen nun hoffen, dass Wenden die Wende schafft.

Bericht: FuPa