Derbytime

Derby-Zeit in Schönau. VSV Wenden (14. Platz/7 Punkte) gegen RW Hünsborn (11./9) – natürlich besitzt dieses Nachbarduell nicht jene bedeutsame Brisanz, die gewöhnlich die Partien zwischen Wenden und Ottfingen oder Hünsborn und Ottfingen prägt.

,,Dieses Spiel wird nicht so hektisch“, weiß auch Hubert Löhr, der Sportliche Leiter des VSV. ,,Ein Spiel auf friedlicher Basis“, ergänzt Andreas Waffenschmidt, Trainer von RW Hünsborn. Dennoch: Allein die Tabellenstände der beiden Kontrahenten garantieren Hochspannung. Waffenschmidt: ,,Der Tabellenvierzehnte sollte sein Heimspiel gegen den Elften gewinnen, der Elfte sollte nicht verlieren.“

Fest steht: Der VSV kann mit einem Sieg RWH überflügeln, RWH kann sich bei einem Dreier Luft verschaffen.

Aber: Das Duell in der Gemeinde Wenden droht zu einem Derby der Ersatzbänke zu werden, denn beide Mannschaften plagen große personelle Sorgen. So tummelten sich am Dienstag beim VSV-Training nur zwölf Feldspieler und zwei Torhüter – gewöhnlich sind es mehr als 20 – , wenige Kilometer weiter waren es ebenfalls nur zwölf Akteure.

Die Übersicht der Verhinderten:

VSV: Maximilian Kramer (Mittelfußbruch), Dominic Kruse (krank), Simon Tump (krank), Phillip Bauer (krank), Sebastian Großmann (Knie), Marco Bäumer (Sprunggelenk), Jens Solbach (Sprunggelenk) und Fabian Schröder (Privat verhindert)

RWH: Thomas Alfes (Prellung im Fuß), Steffen Freitag (Bänderriss), Marius Uebach (Kreuzbandriss), Steffen Hatzfeld (Fußverletzung) und Dennis Ermin (Knorpelschaden im Knie).

,,Es wird personell echt knapp“, sagt Jörg Rokitte, der Trainer des VSV Wenden. Auf die Frage, ob das Derby wegen des großen Verletzungs- und Krankheitspechs zu früh kommt, antwortete er: ,,Ich weiß nicht, ob es Gegner zur rechten Zeit gibt.“ Die letzten beiden Begegnungen in Hüsten (3:1) und in Brilon (1:1) sollten den Gastgebern Zuversicht verleihen. ,,Die Jungs haben richtig Betrieb gemacht“, blickt Rokitte zurück: ,,Jetzt müssen wir uns mal belohnen.“

Einen günstigeren Zeitpunkt, als das Nachbarduell, gibt wohl nicht, um die ersten Punkte auf eigenem Geläuf einzufahren. Von einem Favoriten kann jedenfalls nicht die Rede sein, auch wenn der VSV (noch) einen Abstiegsplatz belegt.

,,Die Wendener stehen nicht da, wo viele gedacht haben. Wir sollten gewarnt sein“, sagt Andreas Waffenschmidt, der von einer ,,wundersamen Mischung“ spricht, wenn er an seine Elf von Sonntag denkt. Denn: Fünf Spieler werden Landesliga-Erfahrung haben, fünf nicht. Trotzdem bleibt der Club seiner Philosophie, auf eigene Talente zu setzen, treu.

Bericht: FuPa